Sonntag, 29. Januar 2012

To the left, to the left, to the right, to the right -Voc'n'Roll, Baby

Mein Name ist Bea M..
And I love Rock 'n' Roll, so put another Dime in the Jukebox, Baby.

Vor gut zwei Jahren fand ich nach langer Zeit eine neue Lieblingsband.

Hierzu muss ich sagen, dass ich da recht piefelig bin, was das betrifft.
Nicht nur die CD muss gut sein, sondern die Live Show muss eigentlich noch viel viel besser sein.
Gute Musik gemischt mit einer gehörigen Portion Humor und Menschen, die man sich gut anhören, aber auch ansehen kann.
Ich weiß noch,es war früh morgens und ich war gerade wach geworden.
Zum sanften In-den-Tag-starten schaute ich morgens immer Frühstücksfernsehen.
Und da waren sie: 3 junge Männer, die so anders aussahen, als die jungen Männer, die sonst so rumlaufen. Die 3 sahen aus wie aus den 50ern.
Dementsprechend war auch ihre Musik - einfach nur Rock'n'Roll, allerdings dienten als Grundlage bekannte Popsongs.
Dieser Stil gefiel mir auf Anhieb und ich behielt dieses Trio im Hinterkopf.

Als ich eines Tages nichtsanhnend auf dem Weg nach Hause war, fuhr ich an einem Plakat vorbei - und wäre vor Freude fast hinter dem Steuer ausgerastet.
Mir war sofort klar: Da muss ich hin, ganz egal, ob Dan will oder nicht.

Dementsprechend wurde er auch begrüßt: "Schatz, ich weiß, wo wir nächsten Freitag sind."
Ein verwirrender Blick und eine Frage folgte. Meine Antwort war: "In M., da sind TBB. Die muss ich sehen."
Somit stand es fest, dass wir nach M. fahren, um TBB zu sehen.
Da ich wusste, dass die Jungs auch meiner Freundin Sue gefallen würden, fragte ich sie ebenfalls, ob sie mitkommen möchte.
So fuhren wir also zu dritt nach M., voller Erwartung und Vorfreude.

Die Jungs sollten erst gegen 23 Uhr auftreten und aus diesem Grund kam ihre Vorband in den Genuss ostwestfälischen Verhaltens: Wen die Ostwestfalen nicht kennen (oder wenn sie auf jemand anderen warten), dann macht auch keiner mit - auch wenn man sich auf den Kopf stellt.

Ich fand das "Menschenkino" um uns herum auch wesentlich interessanter.
Es liefen jede Menge interessante Menschen herum: "original Fans" mit Tolle und in weiblicher Form mit Petticoat, die "Hardcore Fans", die schon seit Stunden in der ersten Reihe standen, die Männer, die mit mussten, aber eigentlich lieber zu Hause geblieben wären und oben am Hotelfenster einer der TBB (namlich S.,wie ich später herausfand), frisch geduscht, halb angezogen und Zähne putzend sich die Menge anschauend, die unten auf ihn wartete.
Für einen kurzen Moment hatte ich überlegt, ob ich winke, habe es dann aber doch gelassen., wieso auch immer.
Dann war es endlich Zeit für TBB.

Mit frenetischem Applaus wurden die Jungs begrüßt und begannen auch gleich mit ihrer mitreißenden Show. Mittlerweile war der Marktplatz auch gut gefüllt und so kam es, dass Sue und ich wieder einmal einen "Riesen" vor uns stehen hatten, der uns den Blick versperrte.
Doch meine Strategie nach jedem Lied, dem Störenfried vor Begeisterung ins Ohr zu kreischen, ging leider nicht auf.
So überlegte ich fieberhaft an einer neuen Möglichkeit, wieder freie Sicht zu bekommen, da ich ja nun auch keine 2,50m groß bin.

Ohne uns abzusprechen, hatten Sue und ich unbewusst beide den selben Plan: Da wir eh schon fleißig mitklatschten , dachten wir uns wohl beide, dass, wenn wir "zufällig" nah an das Ohr des Riesen vor uns kämen, könnte dieser sich eventuell gestört fühlen und weg gehen, sodass wir wieder freie Sicht auf die Bühne hätten.
Unabgesprochen zeitgleich klatschten wir beide so laut wir nur konnten völlig unauffällig neben dem Ohr des Sichtversperrers.
Ein wenig verdutzt sahen Sue und ich uns an, überrascht darüber, dass wir beide den selben Plan hatten und verfielen in einen Lachanfall... - und waren erstaunt darüber, dass unser Plan doch tatsächlich funktioniert hatte und wir wieder freie Sicht hatten. 

So hatten wir weiterhin unseren Spaß mit guter Musik und eben so guter Unterhaltung.
Plötzlich tauchten neben uns,die bereits oben erwähnten paar original Fans auf: die Damen in Petticoat und mit Rockabella- Frisur, die Herren in Hemd und mit Tolle.
Sehr authentisch und passte wunderbar zu den Personen. Die Damen hatten es ein wenig eilig in die vorderen Reihen zu kommen, da TBB nun zwei Mädchen zum Tanzunterricht auf der Bühne suchten.
Eigentlich sollten es nur zwei sein, doch D. konnte sich offenbar nicht wirklich entscheiden oder ihm war die Bühne zu groß, sodass innerhalb von Minuten ca. 15 aufgeregte Mädchen auf der Bühne standen (die beiden Damen im Petticoat waren im Übrigen nicht mit dabei).

Die Jungs wurden auch nicht müde, das Publikum ständig zum Klatschen, Mittanzen (to the left, to the left, to the right, to the right) und/ oder Mitsingen zu animieren.
Und- das Publikum machet begeistert mit.
Damit die Zuschauer auch wussten, wann der männliche Teil singen sollte und wann der weibliche, imitierte D. zum Verwechseln ähnlich die jeweiligen Tonlagen.

Zum guten Abschluss der fulminanten Show brannte sogar das Piano und die anwesenden Ostwestfalen waren restlos begeistert (und das soll schon etwas heißen, denn normalerweise sind Ostwestfalen ja recht stur, wie die Vorband am eigenen Leib erfahren durfte).

Die 2 1/2 Stunden vergingen wie im Flug, wir hatten mächtig Spaß gehabt, sehr gute Live(!)- Musik gehört und sind super unterhalten worden und haben viel gelacht.
Uns (zumindest Sue und mir) war klar, dass wir bei dem nächsten Konzert in der Nähe wieder mit von der Part(y)ie sein werden.
Und diese Part(y)ie kam schneller als gedacht...