Mittwoch, 16. November 2011

Ich bin eine Basteltante - Part 1

Hin und wieder, geb ich zu, bin ich eine Basteltante. Da muss ich einfach kreativ werden, das entspannt mich (auch wenn manche Dinge echt friemelig sind wie beispielsweise Sterne flechten ;))  Hier ein paar meiner Werke (noch nicht alle perfekt,aber es wird): 
Leckerchen für Gäste - geschlossen
Leckerchen für Gäste -geöffnet

Schokiverpackung

Meine erste Theaterkarte
 more to come...

yours
Bea

Freitag, 11. November 2011

Und plötzlich bin ich wieder 16 - Tom B. for real

Ich finde es immer etwas verwirrend, auf Menschen zu treffen, die man eigentlich nur aus dem Fernsehen kennt.
So auch bei Tom B..
Jahrelang habe ich ihn jeden Donnerstag immer im Fernsehen in einer meiner Lieblingsserien gesehen (die sich dank ihm aus irgendeinem Grund immer mehr zu einer astreinen Comedyserie gemausert hat, sehr zu meiner Freude) und dann auf einmal völlig unverhofft auf einer großen Autoausstellung...

Ich habe anscheinend passenderweise geguckt wie ein Auto, aber mir kam die Musik so unheimlich bekannt vor und ich konnte mir nicht erklären woher ich dieses Lied kannte.

Doch erst einmal von Anfang an:
Nach Jahren hatte ich es endlich geschafft zur großen Automobilausstellung nach Frankfurt zu schaffen (gut, die Jungs hatten ein wenig gemosert, dass ich mit wollte, hatten sie sich doch insgeheim auf einen Männertag gefreut,aber die Zeit sollten sie an diesem Tag noch bekommen) und freute mich auf schicke Autos und seltene Stücke.

Wir standen gerade bei Lambo (das heißt, die Männer waren dort, ich stand am Rand und wartete, weil es mir einfach zu viel Gedränge war und ich mit meinen 1,74m einfach zu klein war um überhaupt irgendetwas von den Autos zu sehen), als in diesem Moment Klänge an mein Ohr drangen, die ich irgendwoher kannte. Allerdings konnte ich sie nicht genau zuordnen und diese Musik war live.
Erst als Dan sich aus der Masse wieder zu  mir gekämpft hatte, fiel der berühmte Groschen und in mir machte sich eine leichte Hektik breit, weil ich nun ganz schnell ein Ziel hatte, wo ich unbedingt hin musste.
Eigentlich wollte Dan mir gerade von den Autos berichten, doch mein Blick rief nur ein "Was?!?!" hervor. Um ihn aufzuklären, entgegnete ich ihm: "Hörst Du die Musik? Kennst Du das nicht?!?! Ich muss dahin."
Dies verwirrte meinen Mann offensichtlich noch ein wenig mehr: "Nee, kenn ich nicht. Was ist das?"
Ich: "Nicht was, wer! Das ist Tom B. und das kommt dahinten aus der Ecke von dem Stand. Und ich muss da jetzt hin. Ihr müsst ja nicht mit, wenn Ihr mich sucht: Ich bin dahinten bei Herrn B."
Dan tat dies mit einem "Was Du alle hörst" und einem "Geh mal" ab.

So ganz konnte ich mein Glück noch nicht fassen: Erst den DTM Fahrer Timo S. und dann auch noch Tom B. ganz unverhofft...Die Autoausstellung gefiel mir immer mehr - trotz der Menschenmenge.
Doch ein bißchen Zweifel hatte ich doch: Würde er da wirklich sein? Da sind doch bestimmt total viele Leute...Vielleicht war er es doch nicht? schossen mir die Gedanken durch den Kopf während ich mir meinen Weg zum Stand bahnte.
Und da saß er zwischen den Autos mit einer Gitarre in der Hand. Ganz in Echt mit blau schwarz kariertem Hemd. Live und in Farbe. Irgendwie seltsam.
Aber gut.
Wie bereits erwähnt, ein seltsames Gefühl. So, als wenn ihn der Fernseher "ausgespuckt" hätte.
Und dann gleich so dicht dran. Wie peinlich... da wurde man ja gleich gesehen, so in der anderthalbsten Reihe (zumal ich meist auffalle, auch wenn ich das gar nicht will, sei es durch einen zu lauten Kommentar (Ally weiß Bescheid), oder als einzige Frau in den Reihen oder was auch immer).
Doch ich muss sagen, der Mann kann nicht nur schauspielern, sondern auch singen.
Als einer von Wenigen hat er es mit seiner Unplugges Version von "Sit tight here with me" geschafft, mir eine Gänsehaut zu bescheren.
Und - er sieht besser aus als im Fernsehen (das dachte wohl der Rest des Publikums, das zu 99,999999% weiblich wahr und entsprechend mengentechnisch jetzt nicht sooo viel, auch).
Irgendwann tauchte Dan hinter mir auf, um sich Herrn B. ebenfalls einmal an zu schauen. Mit dem Kommentar "Da isser ja, na dann" war er auch wieder weg und überließ es mir, mich durch die Menge von Teenagern zu kämpfen, um mir ein Autogramm zu holen.
Ein Kommentar ist mir von diesem Ereignis hängen geblieben, ein wenig der Beweis dafür, dass wir alle langsam älter werden:
Sagte ein Mädchen zu ihrer Freundin (beide standen direkt neben Tom B.): "Boah, Alter, krass ey, der sieht ja voll alt aus, ey".
Fand ich jetzt nicht, aber okay. Meinungen können ja verschieden sein.



Nichtsdestotrotz präsentierte ich ein wenig stolz den Jungs mein ganz persönliches Autogramm mit Widmung, was von den Dreien etwas missmutig hingenommen wurde. Die Erklärung hierfür war sehr simpel: Alle 3 waren sich einig, dass er doch ein verdammt smarter Typ ist und (Achtung, Zitat) "die Mädels trotzdem alle mit feuchtem Schlüpper vor der Bühne schmachten".
Das hörte sich ein wenig nach Neid an. Mir egal. Ich bin ein Mädchen. Ein bißchen Träumen wird ja noch erlaubt sein.
Da Herr B. nebenbei etwas von Tour erwähnt hatte, musste ich zu Hause doch erst mal nachsehen, wo ihn die Tour denn hinverschlagen würde und ob er auch in die Nähe kommen würde.
Und das tat er.
Nach Dans Kommentar war ein Konzertbesuch doch eher ein Mädelsding und so machte ich mich mit Sue und Li auf den Weg in den kleinen Club.
Hier erlitt die Vorband wieder einmal das Schicksal der ostwestfälischen Verhaltensweise, von der die Gruppe anscheinend nichts wusste.
Solche Künstler können einem dann ein wenig Leid tun.
Sie waren stets bemüht, das Publikum zu animieren, doch bei Ostwestfalen ist das ein wenig anders: Wenn sie Dich nicht kennen, kannst Du Dich auf den Kopf stellen, da macht keiner mit.
Da sind wir stur. Punkt. Aus. Ende.

Beim Hauptact sah die Sache allerdings schon ganz anders aus: Da wurde gejubelt, geklatscht, getanzt.
Als Herr B. sich in Hemd und Krawatte der ersten Reihe näherte, gab es für die Mädchen kein Halten mehr und es wurde gekreischt, was das Zeug hielt (im Publikum befanden sich gefühlte 3 Jungs, der Rest besaß das XX - Chromosom).
Nicht nur wir 3 Mädelz fanden dies sehr unterhaltsam, auch Herr B. selbst.
Es war ein bißchen wie damals bei den Hinterhof Jungs.
Auch gab es liebevoll selbstgemalte Plakate und Banner ("Thank you for your musik") und auch T-Shirts, mit denen die Zuneigung zu Herrn B. ausgedrückt wurde.
Wir drei Mädelz hingegen gaben uns mit unseren Knicklichtern zufrieden, die wir eigentlich nur aus dem Grund mitgenommen hatten, damit wir uns nicht verlieren. ;)

Herr B. war auch der Meinung, dass Ostwestfalen dialektfrei sprechen...da hatte Tom sich wohl nicht mit den richtigen Leuten unterhalten.
So nett bei einem Biea mit Wuastbroht hätten wir ihm den Dialekt schon verklickert, sodass er danach nach'n Arzt hätte gehen müssen, ganz gleich wo er weg kommt.

 Nach der grandiosen Show (gespickt mit Plakaten und Bannern und ganz vielen leicht hysterischen "Tom"-Rufen (er fragte die Mädels dann immer nach ihren Namen, sodass er zurück rufen konnte *g*)) und zwei Zugaben (mit Bier) bildete sich am Notausgang eine aufgeregte Mädchentraube. Da ich einen kleinen Spleen habe und meine Konzertkarten gerne signiert mit nach Hause nehme, stellte ich mich mit Li einfach mal an, während Sue sich auf die Kinositze setzte.

Irgendwann ging ein Aufschrei durch die Menge und ich sah nur einen Hut näher kommen.
Dem Aufschrei nach zu urteilen, musste dieser Hut der begehrteste Mann des Abends sein.
In der Ferne hörte man leise eine Stimme, die sich wichtig tat: Dies war sein Manager, der den ersten Reihen erklärte, dass das nur 20 Minuten gehen würde und Fotos nur von hinten weiter gemacht werden sollten (also nicht Person + Herr B.) und dass man nicht so arg drängeln soll. So oder so ähnlich.
Auf jeden Fall macht man sich als Manager mit solchen Äußerungen immer sehr beliebt bei den Fans (Sarcasm-Sign). Auch die Ansage nach ca. 10 Minuten, dass nur noch 10 Minuten möglich waren und die Autogramme ohne Widmung geschrieben werden sollten, tat ihr übriges dazu.
Tom reagierte so wie es sich für einen coolen Musiker gehört: Er stand auf, um sich einen Überblick zu verschaffen und meinte dann, dass er noch alle schreiben würde (mit Widmung) und dann alles beendet sei.
Dies stellte den Manager noch mehr in den Schatten, da dieser strickt dagegen war und betonte, dass der Fahrer schon total genervt sei (jaja...).
Plötzlich fing der Manager an zu reden,dass die mit dem bunten Schal die Letzte sei und dann die Autogrammstunde beendet wäre. Li und ich blickten uns erst um und dann fragend an: Meint der mich oder Dich? Die hinter uns haben keinen Schal...
Als ich dann an der Reihe war, war klar, dass er mit die mit dem bunten Schal und der bunten Jacke mich gemeint hatte (nur zur Aufklärung: Der Schal war ein Tuch und die bunte Jacke ein pinker Sweater, aber für solche Details haben Männer, gerade wichtige Manager einfach keine Zeit.)
Mit solchen Aussagen ist es auch kein Wunder, dass alle verwirrt waren.



So kam ich dann doch noch zu  meiner signierten Autogrammkarte, die sich zu meiner Eintrittskarte gesellt.
Nur leider habe ich noch immer kein Foto mit Herrn B. zusammen oder eine Statistenrolle bei der Cobra...
Naja, vielleicht klappt das ja beim nächsten Mal.

So verließen wir glücklich mit unseren Autogrammkarten in der Hand den Club.
Uns bleibt nicht nur das Autogramm, sondern auch die Erinnerung an gute Musik, einen nett anzusehenden Herrn B. und die Gewissheit, dass die Teenies von heute im Grunde nicht anders sind als wir damals - nur die Röcke sind deutlich kürzer, die Schreie schriller und das Make up deutlich mehr geworden.
Oder, um es mit den Worten der jüngeren Fans zu sagen:
"Tschöhöß, Tom! Gute Nacht, Tom! Schlaf gut und träum was Schönes."

yours Bea